Wo in Moskau übernachten?

Von Alexander Popov

Die Mega-Metropole Moskau wird auch bei Touristen immer beliebter – laut offiziellen Zahlen der Stadtverwaltung schoss die Zahl der auswärtigen Besucher der russischen Hauptstadt vergangenes Jahr auf 17,4 Millionen hoch. Über 200 Großhotels mit jeweils über 50 Zimmern, noch ein Mal so viele Hostels, sowie über 400 kleinere Hotels und andere Unterkünfte wie AirBnB-Wohnungen stehen Besuchern der Stadt zur Verfügung. Gerade für Moskau-Neulinge stellt sich die Frage: Was ist die richtige Unterkunft und wo sollte man übernachten?

Welches Viertel der Hauptstadt lohnt sich für wen?

Grundsätzlich ist eine Unterkunft in den zentralen Bereichen Moskaus wünschenswert, da es hier am meisten zu sehen gibt und man auch Abends zahlreiche Aktivitäten zur Verfügung hat. Doch Moskau hat ein hervorragend ausgebautes Metro-Netz und auch ein wenig weiter weg vom Kreml gibt es mittlerweile zahlreiche Viertel, die sich für Moskau-Besucher anbieten. Wir haben euch die interessantesten Stadtteile zusammengestellt.

Kitai-Gorod

Das Viertel Kitai-Gorod schließt sich direkt östlich an den roten Platz und den Kreml an. Wortwörtlich übersetzt bedeutet der Name im modernen russisch Chinatown, doch dieses historisch Viertel war nie als chinesisch bekannt – über den genauen Ursprung des Namens wird bis heute gestritten. Was jedoch zweifelsohne feststeht: Zentraler, als in Kitai-Gorod, kann in Moskau schlecht unterkommen. Innerhalb der Metro-Ringlinie, direkt am Kreml und den Hauptsehenswürdigkeiten gelegen, ist Kita-Gorod gerade für erstmalige Moskau-Besucher eine perfekte Wahl.

Dazu bietet das Viertel zahlreiche Restaurants, Kneipen und bietet mit der Einkaufsstraße Nikolskaya Ulitza und dem Kaufhaus GUM einige hervorragende Shopping-Möglichkeiten. Der Theater-Platz mit dem weltberühmten Bolshoi-Theater und der Lubyanka-Platz, wo einst der KGB residierte, sind heute genau die Grenze von Kita-Good zum Tverskoy-Viertel.

In Kitai-Gorod gibt es sowohl breite Fußgänger-Boulevards, wie die Nikolskaya-Straße, als auch kleine Gassen rund um die Metro-Station Kitay-Gorod. Teile von Kitai-Gorod sind zudem sehr alternativ – mit hippen Bars, Graffiti und Art-Lofts. Generell gilt für Kitai-Gorod, wie für andere an den Kreml angrenzende Viertel, dass Unterkünfte hier aufgrund der zentralen Lage ein wenig teuerer sind, als außerhalb.

Tverskoy Viertel

Direkt östlich an Kitai-Gorod angrenzend und nördlich vom Kreml gelegene Tverskoy-Viertel ist sicherlich die beste Adresse für Moskau-Touristen. Mit dem Ritz-Carlton, dem Hyatt, dem St. Regis und dem Metropole liegen gleich mehrere der besten Hotels der Stadt, jeweils in Sichtweite des Kreml, im Tverskoy-Viertel. Dazu sind hier einige der bekannteste Sehenswürdigkeiten, wie das Bolschoi-Theater, die Staatsduma, der Alexander-Garten oder Moskaus zweitberühmtestes Kaufaus CUM (Центральный Универсальный Магазин).

In den kleineren Seitenstraßen der sehr breiten Tverskaya Straße, die dem Viertel seinen Namen verleiht, findet man zudem unzählige kleinere Geschäfte, Bars und Restaurants. Die Fußgängerzone Kusnetzky Most Straße, direkt an der gleichnamigen Metro-Station, bietet zahllose Cafés und Geschäfte, die zum Verweilen einladen. Doch wie in Kitai-Gorod gilt: Unterkünfte hier sind nicht unbedingt preiswert, aber dafür ist man Mitten im Herzen Moskaus.

Arbat-Viertel

Direkt westlich an den Kreml schließt sich das Arbat-Viertel der russischen Hauptstadt. Benannt nach der bekannten Arbat-Straße, die sich etwa einen Kilometer von der Metro-Station Arbatskaya bis zur Station Smolenskaya durch das westliche Zentrum zieht. Die heute für Fußgänger reservierte Straße ist einer der ältesten der Hauptstadt, heute aber vor allem bei Touristen beliebt. Unzählige Souvenir-Shops mit den allgegenwärtigen Matroschkas und weiteren Mitbringseln säumen die breite Straße. Viele Restaurant-Ketten haben hier ihre Filialen, beispielsweise findet man das Moskauer Hard Rock Cafe auf dem Arbat.

Jedoch findet man hier auch zahlreiche Sehenswürdigkeiten, wie das staatliche Puschkin-Museum. Dazu ist die Lage sehr zentral, auch wenn man schlussendlich mehr Touristen, als Einheimische antreffen wird.

Moscow City

Das hochmoderne Wolkenkratzer-Viertel wurde erst in den letzten zehn Jahren wenige Kilometer westlich des Moskauer Zentrums errichtet. Mit dem 375 Meter hohen Föderations-Turm steht Europas höchstes Gebäude hier. Zwar ist die Moscow City eigentlich als Geschäfts-Viertel errichtet worden, jedoch gibt es mittlerweile eine ganze Reihe von Hotels und Hostels in dem architektonisch beeindruckenden Viertel.

Denn die Vorteile liegen auf der Hand: Mit der Metro ist man durch die Stationen Vystavochnaya und Delovoy Tsentr innerhalb von nur 15 Minuten am Kreml und dazu bietet die Moskau City ein riesiges Shopping-Center, zahlreiche Bars, wie die spektakuläre Bar Sixty, die wie der Name verrät, auf der 60. Etage des Föderations-Turms liegt. Spuren des alten Moskaus sucht man hier vergebens, aber wer die glitzernde Business-Seite der russischen Hauptstadt kennenlernen will, ist hier genau richtig.

Samoskworetschje

Einen ganz anderen Eindruck von der russischen Hauptstadt erhält man, wenn man südlich des Flusses Moskwa in das Viertel Samoskworetschje geht. Hier gibt es zahlreiche günstige Unterkünfte und für Touristen gibt es hier eine faszinierende Mischung aus dem alten und neuen Moskau zu sehen. Zum Teil baufällige Gebäude neben toll hergerichteter jahrhundertealter Häuser mit hippen Cafés und Bars. Moskau erfindet sich gerade an vielerlei Orten neu und das Viertel um die Metro-Station Nowokusnetzkaja ist einer der Hotspots. Man mag zwar etwas weiter vom Kreml und dem roten Platz entfernt sein, dafür ist der wunderbare Gorki-Park direkt um die Ecke.

Patriarchenteiche

Ein weiteres interessantes Viertel findet man nordwestlich des Zentrums, angrenzend an das Tverskoy-Viertel. Inoffiziell nach einem größeren Teich (Патриаршие пруды) benannt, ist das Viertel rund um die Patriarchenteiche schon immer das Viertel der Künstler gewesen. Zahlreiche Museen und Cafés prägen auch heute noch das Bild der Straßen rund um den Teich. Für Moskau-Besucher ist es eine tolle Gelegenheit Nahe am Zentrum unterzukommen, aber dem Trubel der Millionen-Metropole ein wenig zu entkommen. Denn das Viertel hat eine ruhige Atmosphäre und bietet dennoch genug Sehenswürdigkeiten und schöne Architektur, um hier Zeit zu verbringen.

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