Mit SIM-Karten-Kauf in Russland: WhatsApp, Google Maps und Instagram auch im Urlaub nutzen!
Wer will heute im Urlaub schon noch auf sein Smartphone verzichten? Auch im Ausland unterwegs erreichbar sein, das Hotel mit Hilfe von Google Maps finden, per Bank-App nach dem Kontostand schauen, per WhatsApp-Anruf telefonieren, sehen was Freunde und Familie daheim machen und ihnen Urlaubs-Schnappschüsse schicken. Das ist heutzutage quasi selbstverständlich – bei einer Russland-Reise jedoch eigentlich nur mit einer russischen SIM-Karte zu machen.
Denn Russland ist bekanntermaßen nicht Teil der Europäischen Union, weswegen nur die wenigsten deutschen Handy-Verträge die kostenlose Nutzung von Mobil-Daten im Roaming erlauben – im Gegenteil: Mit der deutschen SIM-Karte kann das Surf-Vergnügen in Russland extrem teuer werden. O2 beispielsweise verlangt von seinen Kunden aktuell (Stand Dezember 2018) aberwitzige 0,99€ für einen einzigen Megabyte Daten im Standardtarif, womit ein Gigabyte unglaubliche 990€ kosten würde. Nur, um dies einzuordnen: Wenn man beispielsweise am Tag zusammengerechnet rund eine halbe Stunde auf Instagram unterwegs ist, verbraucht man damit etwa 50 MB Daten.
Die Lösung, um sich nicht von WLAN-Netzwerk zu WLAN-Netzwerk hangeln zu müssen, ist ganz einfach: Der Kauf einer lokalen SIM-Karte mit Datenvolumen. Das muss nicht kompliziert sein – alles was man dafür benötigt ist der eigene Reisepass und einige Rubel. Eine weitere gute Nachricht vorneweg: In Russland ist Datenvolumen weitaus billiger zu haben, als beispielsweise in Deutschland, wie wir in diesem Artikel erläutern werden. Deshalb könnte sich der Kauf einer SIM-Karte bereits für einen Kurztrip nach Russland lohnen.
Bin ich dann überhaupt noch erreichbar?
Natürlich ist man, so lange man mit einer anderen SIM-Karte im Handy unterwegs ist, auf der eigentlichen Nummer nicht mehr per Anruf zu erreichen (es sei denn man ist Besitzer eines Handys mit zwei SIM-Karten-Slots). Auf WhatsApp gibt es jedoch die Möglichkeit die deutsche Nummer beizubehalten und auch über diese Sprachanrufe zu tätigen. Dafür kann man im Gegenzug aber auch abseits von WLAN-Netzwerken auf seine E-Mails und Nachrichten zugreifen.
Zudem sollte man als Russland-Reisender in einer Gruppe in Erwägung ziehen, dass ein Gruppenmitglied sich eine SIM-Karte mit Daten-Volumen zulegt und die Mitreisenden per Hotspot mit einem mobilem Internet-Zugang versorgt. Schlussendlich ist es eine Abwägung, die man zu treffen hat – will man auch auf einer Russlandreise nicht auf mobile Daten verzichten, kommt man nicht um den Kauf einer SIM-Karte herum.
Wo bekomme ich eine SIM-Karte?
Eine SIM-Karte in Russland zu erwerben, könnte kaum einfacher sein. Neben den auch in Deutschland bekannten klassischen Handy-Geschäften, die in Russland von den Haupt-Mobilfunkanbietern MTS, Beeline, Tele 2 und Megafon betrieben werden, kann man SIM-Karten in Russland quasi an jeder Ecke kaufen. Ob im Supermarkt, in der U-Bahn-Station, an beliebten Einkaufsstraßen beziehungsweise in Shopping Malls, oder natürlich auch am Flughafen.
Bei den fliegenden Händlern, die oftmals an viel-frequentierten Orten, wie in der Fußgänger-Zone oder am Bahnhof in den Farben ihrer Anbieter an einem kleinen Stand auf Kundschaft warten, muss man mit einem kleinen Preis-Aufschlag rechnen. Doch dieser beträgt meist nur wenige Rubel und somit zu verachten, dafür helfen die Händler ihren Kunden auch noch bei der Einrichtung, so dass man direkt an Ort und Stelle lossurfen kann.
SIM-Karte schon gekauft aber das Visum noch nicht in der Tasche? Hier erfährst du, wie du dein Russland-Visum erhältst.
Welcher Anbieter ist der richtige?
Unter den vier großen Anbietern – Beeline, MTS, Megafon und Tele 2 – gibt es zumindest in den großen Städten keine großartigen Unterschiede in Sachen Netzabdeckung. Sollten sie also nur einen Städtetrip nach Moskau und Sankt Petersburg geplant haben, können sie nach ihrer Ankunft in Russland einfach den erstbesten Anbieter nehmen. Denn in den großen Metropolen des Riesenreiches ist die Abdeckung mit mobilem LTE-Internet bei allen Anbietern sehr gut.
Sollten sie jedoch über Land reisen wollen und auch die entlegenen Regionen Russlands erkunden wollen, lohnt es sich zu vergleichen. Beeline und Megafon gelten laut Vergleichstests in den russischen Medien zumeist als die beiden besseren Netze, wobei Beeline eher im Süden Russlands bis hinunter nach Sochi die bessere Abdeckung hat, während Megafon eher im Norden vorzuziehen ist.
MTS und speziell Tele 2 bieten auf dem Land des öfteren schlechten bis gar keinen Empfang. Sollte man sich in ganz entlegene Regionen, wie die Halbinsel Kamtschatka oder das ländliche Sibirien, wagen, ist von diesen Anbietern abzuraten. Eventuell lohnt es sich in einem solchen Fall zwei SIM-Karten zu kaufen, als Backup-Option
Was kosten die Tarife?
Natürlich ändern sich die Preise gerade im Mobilfunkgeschäft ständig, doch als Faustregel gilt: Datenvolumen kostet in Russland nur einen Bruchteil von dem, was man in Deutschland bezahlt und in den letzten Jahren haben sich die Preise auch in Russland einzig und allein nach unten entwickelt. Die verschiedenen Anbieter nehmen sich preislich generell nicht viel, jedoch gilt Tele 2 allgemein als der günstigste Anbieter.
Aber selbst beim vermeintlich teuersten Anbieter Beeline, kann man (Stand Dezember 2018) 20 Gigabyte Daten für nur 600 Rubel (etwa 8€) erwerben. Für 900 Rubel (knapp 12€) sind es gar 30 Gigabyte und das bei Geschwindigkeiten bis zu 50 MB pro Sekunde. Bei der Konkurrenz von Megafon gibt es für 1000 Rubel (13,20€) neben 30 GB auch noch 1.500 Minuten Anrufe innerhalb Russlands, sowie unbegrenzte Inlands-SMS.
Wenn man mit etwas weniger Geschwindigkeit zurechtkommt und auf die Möglichkeit anderen oder dem eigenen Laptop/Tablet einen Hotspot zu geben, verzichten kann, erhält man bei Beeline für 500 Rubel (6,60€) gar unbegrenztes Internet in leicht gedrosselter 4G-Geschwindigkeit. Megafon hat ein ähnliches Paket im Angebot, bei dem man für 500 Rubel einen Monat lang 30 Gigabyte verbrauchen kann und danach als Bonus immer noch unbegrenzt in den sozialen Netzwerken surfen kann. Sollte man es also tatsächlich schaffen 30 GB Datenvolumen zu verbrauchen, funktionieren Instagram, Facebook und WhatsApp danach weiterhin.
Tipp: Werbe-Nachrichten vom Netzbetreiber ignorieren!
Wenn man sich für einen Anbieter entschieden hat gilt es zu beachten: Russische Anbieter senden ihren Kunden gerne und häufig lästige Werbe-Botschaften. Diese gilt es, zumal wenn man kein russisch spricht, am besten zu ignorieren. Denn oftmals sind diese Nachrichten mit kostenpflichtigen Sonderleistungen verbunden und können das erworbene Guthaben eventuell schneller schmelzen lassen.
2 comments
Hallo Alexander, muss man die Verträge wie z.b.: bei Beeline dann kündigen oder ist das egal? Wir haben da zwei abgeschlossen und sind uns nicht so sicher. Dankeschön und ein schönen Abend noch. Gruß Manuel
Hallo Alexander, ich habe die gleiche Frage wie Manuel. Muss man die Verträge wie bei Tele 2 dann kündigen oder ist das egal? Wir haben da zwei abgeschlossen und sind uns nicht so sicher. Dankeschön und ein schönen Abend noch. Gruß Nadine